Chrisam-Messe, Heilige Öle und Priester

Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln / Foto: KIP

von Stefan Klinkhammer

Traditionell werden in der Chrisam-Messe am Gründonnerstag die „Heiligen Öle” geweiht, die für die Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung gebraucht werden. In vielen Bistümern wird der Gottesdienst auf den Karmontag vorverlegt…

Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln / Foto: KIP

INFO: Im Kölner Dom werden am Montag, 30. März, um 16.30 Uhr von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in der „Chrisammesse” die sogenannten Heiligen Öle für die Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung geweiht. Von dort gelangen die geweihten Öle dann zur weiteren Verwendung in die Pfarreien. Dieser Gottesdienst, der eigentlich am Morgen des Gründonnerstages jeweils nur in der Bischofskirche gefeiert wird, ist auf den Karmontag vorverlegt, damit neben den Priestern auch möglichst viele Gläubige teilnehmen können. Kardinal Woelki führt die Tradition fort, vor der Chrisammesse alle Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten nach Köln zu einem „Oasentag” einzuladen. In einer geistlichen Stunde in der Minoritenkirche wird in diesem Jahr der Dominikaner-Pater Manfred Entrich einen Vortrag halten. Nach einer stillen Anbetung gehen die Teilnehmer zum Dom, wo die Chrisammesse beginnt.

Das Vorrecht der Weihe der für die Spendung mehrerer Sakramente verwandten heiligen Öle liegt beim Bischof. Wie bereits in der lateinischen Liturgie weiht er das Krankenöl unmittelbar vor dem Abschluss des eucharistischen Hochgebetes, das Katechumenenöl und den Chrisam nach der Kommunion. Für die sakramentalen Salbungen wird Olivenöl verwandt, Chrisam ist eine Mischung aus Öl und Duftstoffen (Balsam): Mit dem Chrisam werden die Neugetauften gesalbt und in der Firmung besiegelt; mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber auf den Empfang der Taufe vorbereitet; durch die Salbung mit dem Krankenöl werden die Kranken gestärkt. Sie finden auch Verwendung bei Bischofs- und Priesterweihen sowie der Weihe von Altären und Kirchen. Damit wird eine bereits seit dem Alten Testament geübte Praxis fortgesetzt: Die Salbung von Königen, Priestern und Propheten im Alten Testament wies bereits im voraus auf Christus, den Gesalbten Gottes. Das Öl ist Sinnbild für Gesundheit, Freude, Kraft und Glück (vgl. Psalmverse Ps 45,8 EU; 23,5 EU; 104,15 EU).

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